Eignung dynamischer Schleppkurven anstelle der statischen Vorgaben an Kurven für Fahrzeuge der Feuerwehr

Im Zuge der urbanen Verdichtung wird der für Bauvorhaben zur Verfügung stehende Platz immer knapper. Dazu kommen brandschutztechnische Anforderungen, unter anderem an die Zu- und Durchfahrten für Fahrzeuge der Feuerwehr auf Grundstücken. In dieser Arbeit wird untersucht, ob anstelle der statischen Vorgaben an Kurven im Verlauf dieser Feuerwehrzufahrten dynamische Schleppkurven dafür geeignet sind, den Platzbedarf von Feuerwehrfahrzeugen bei der Kurvenfahrt zu bestimmen. Auf den theoretischen Grundlagen aufbauend werden zunächst die in dieser Arbeit genutzten Programme AutoTURN Pro und ClearTrack validiert. Beide Programme erzeugen nahezu kongruente Hüllkurven; das Programm AutoTURN Pro hat dabei mehr Funktionen und Darstellungsmöglichkeiten als das Programm ClearTrack und wird daher für die folgenden Untersuchungen verwendet. In weiteren Simulationen wird deutlich, dass sich dynamische Schleppkurven für die Bestimmung des Platzbedarfes als Ersatz für die statischen Vorgaben an Zu- und Durchfahrten von Fahrzeugen der Feuerwehr eignen. Ferner wird festgestellt, dass kein bereits vorhandenes Bemessungsfahrzeug existiert, welches diese Aufgabe ebenso gut erfüllen kann. Einzig die Berufsfeuerwehr der Freien und Hansestadt Hamburg stellt Anforderungen an ein Bemessungsfahrzeug und die Methode zum Erstellen dynamischer Schleppkurven. Generell sind keine rechtlichen Grundlagen vorhanden, welche den Einsatz von Bemessungsfahrzeugen für Fahrzeuge der Feuerwehr und dynamischen Schleppkurven regeln. Da im Zuge der Verdichtung in Zukunft immer mehr auf dynamische Schleppkurven in diesem Kontext zurückgegriffen wird, bedarf es einer rechtlichen Regelung dieser Thematik.