Untersuchung des EBA-Max-Ansatzes unter Berücksichtigung der Zugräumung“
Patrick Fackler
Bachelorarbeit
2015
Üblicherweise gehen Simulationen zum Nachweis der Evakuierungszeiten von Bahnsteigen davon aus, dass sich zum Beginn der Evakuierung die ermittelte Anzahl an Personen komplett auf den Bahnsteigen befindet. Die Tatsache, dass sich zu diesem Zeitpunkt ein erheblicher Teil der zu evakuierenden Personen noch in Zügen befindet, wird bisher meist vernachlässigt.
In dieser Arbeit wird überprüft, wie sich die Vernachlässigung der Zugräumung auf Evakuierungssimulationen von Bahnsteigen auswirkt. Dazu wird zunächst der Bahnverkehr in Deutschland analysiert, um maßgeblich eingesetzte Zugtypen zu identifizieren. Ermittelt wurden ein Fernverkehrszug und zwei Nahverkehrszüge.
Nachfolgend wird entsprechend Mindestanforderungen geltender Gesetzte und Richtlinien eine Bahnsteiggeometrie bemessen. Anhand dieses Bahnsteigs und der drei Zugtypen wird der vereinfachte Simulationsansatz ohne Berücksichtigung der Zugräumung und eine realistische Methode mit Personen auf dem Bahnsteig und sukzessive aus den Zügen aussteigenden Personen miteinander verglichen.
Obwohl die Berücksichtigung der Zugräumung keine nennenswerte Veränderung der Räumungszeit ergibt, werden doch erhebliche Unterschiede im Räumungsverlauf festgestellt. Die Bildung von Stauungen und ihr Ausmaß werden durch die veränderten Personenverhältnisse auf dem Bahnsteig deutlich beeinflusst.
Aus diesen Ergebnissen kann geschlossen werden, dass durch Vernachlässigung der Zugräumung die Ergebnisse der Räumungssimulation konservativ berechnet werden, da sich das erhaltene Ausmaß der Stauungen in der Realität deutlich schwächer entwickelt.