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AutorenbildChristoph Pape

Wir sind hhpberlin: Arvid Nestler

Arvid hat Äpfel in Neuseeland gepflückt bevor er als Architekt zu hhpberlin kam.

Hier hat er seine Leidenschaft für Karten, Symbole und Standardisierung entdeckt. Wie Geodaten dabei helfen können, zukünftige Herausforderungen für Einsatzkräfte zu bewältigen, erzählt er im Interview.



Arvid Nestler startete als Projektmanager im Bereich Brandschutzdokumente am Berliner Standort und erstellt Feuerwehr-, Flucht- und Rettungspläne, Hotelzimmerpläne, Lageplanschilder sowie Löschwasserversorgungspläne für Bauprojekte in ganz Deutschland. Darüber hinaus ist Arvid unser Experte für das Thema Geografische Informationssysteme (GIS).




Hallo Arvid, Warum hast du dich für eine Karriere im Brandschutz entschieden?


Ehrlich gesagt habe ich mich nicht entschieden, das hat sich so ergeben.

Ich bin während meines Architekturstudiums dazu gekommen, über einen Freund, der hier bei hhpberlin gearbeitet hat, und seitdem bin ich geblieben.



Erzähl doch mal genauer wie Dein bisheriger Weg ausgesehen hat...


Mein Abitur habe ich 2010 in Berlin gemacht. Nach meinem Abi wusste ich erstmal noch nicht, was ich machen soll und bin für insgesamt 7 Monate nach Neuseeland gegangen, für ein Work and Travel. Dort habe ich bei der Apfelernte und auf einem Weingut ausgeholfen, habe viel vom Land gesehen. Als ich zurückgekommen bin, wusste ich leider immer noch nicht, was ich machen soll und habe mich dann einfach auf verschiedene Studiengänge beworben und für Architektur kam eine Zusage. Das Studium war wirklich super. Ich habe sehr viel gelernt. Das Schönste daran ist eigentlich, dass man wissenschaftliches Arbeiten mit der Praxis verknüpft und dabei kreativ sein kann. Zwischendurch habe ich noch für ein Jahr im Hotel als Portier gearbeitet. Dort konnte ich meine Sprachkenntnisse, also Englisch, ziemlich gut vertiefen. Und dann habe ich, während meiner Bachelorarbeit, bei hhpberlin angefangen.


Warum hast Du Dich für hhpberlin entschieden?


Zunächst weil mein Studienkollege, der schon hier war, geschwärmt hat, dass es hier sich sehr gut als Student arbeiten lässt, dass man viel lernt und dabei sehr flexibel sein kann. Zum Beispiel in verschiedene Disziplinen reinschauen. Zudem herrscht bei hhpberlin einfach ein sehr angenehmes Arbeitsklima. Ich fühle mich hier wohl und gehe gerne zur Arbeit. Ich kann mich für die Themen, für die ich mich interessiere, auch einsetzen und daran arbeiten, was woanders wahrscheinlich nicht so einfach möglich wäre.


Kannst du dich noch an dein erstes Projekt bei hhpberlin erinnern?


Mein erstes richtiges Projekt war ein Fußballstadion, das ich auch für zwei Tage zur Begehung besucht habe. Das war eine sehr schöne Erfahrung als Student: Einfach mal für zwei Tage irgendwohin zu fahren und das Projekt, das man sonst nur auf den Plänen sieht, in echt zu sehen und durchlaufen zu können, das war cool. Das ist in Erinnerung geblieben.


Und bei welchem Projekt, an dass du dich erinnerst, hast du am meisten dazugelernt?


Das war ein Projekt in Düsseldorf, ein recht großes Gelände, bestehend aus mehreren Häusern, die sich in Höfe und vor allem insgesamt 5 Untergeschosse teilen. Ein komplexes Objekt, sehr zeitaufwendig, mit hohem Abstimmungsbedarf.


Seit einiger Zeit hast Du ein Spezialthema. Erzähl mal.


Schon vor ungefähr 7 Jahren hat hhpberlin angefangen, sich mit dem Thema GIS, Geo-Informationssysteme für Feuerwehren oder Einsatzkräfte zu beschäftigen. Und da ich in der Uni schon mit GIS zu tun hatte und in meiner Masterarbeit noch vertieft habe, hatte ich großes Interesse daran, das Thema aufzugreifen und weiterzuentwickeln. Mittlerweile darf ich das zu einhundert Prozent meiner Zeit hier machen und voranbringen. Ich habe z.B. an einem Leitfaden mitgeschrieben, der an DIN 14095 angegangen wird, in dem es um Standardisierung und Attribuierung von Geodaten geht.


Kannst du in ein oder zwei Sätzen sagen, was man sich unter GIS für die Feuerwehr vorstellen muss?


Bisher ist es deutschlandweit üblich, dass die verschiedenen Feuerwehren, die kommunal organisiert sind, ihre Informationen über Gebäude aus Papierplänen nehmen. Das hat natürlich seine Gründe, aber es ist schwer, diese Daten aktuell zu halten. Allein aus diesem Grund halte ich es für eine Notwendigkeit, diese Daten in Kartenform bereitzustellen, um eine schnellere Aktualisierung zu ermöglichen.


Wo liegt denn dabei die Herausforderung?


Die Herausforderungen sind tatsächlich weniger technischer Art, das ist alles schon lange möglich und wird auch in anderen Bereichen längst angewendet. Die größte Herausforderung ist tatsächlich die Standardisierung. Standards zu schaffen ist wirklich schwierig.  Dabei kommt man schnell vom Hundertsten ins Tausendste. Wie soll ein bestimmtes Symbol aussehen und beschaffen sein?  Welche Attribute werden damit verknüpft? Wir arbeiten gerade zum ersten Mal an einem Projekt, bei dem wir Geodaten erzeugen und dem Auftraggeber zur Verfügung stellen.

 

Wie kann man sich Deinen typischen Arbeitsalltag vorstellen?


Typisch gibt es eigentlich nicht. Jeder Tag sieht anders aus. Ich erstelle viele Demoumgebungen für Präsentationen. Ich georeferenziere aber auch Feuerwehrpläne, die wir erstellt haben und füge sie in Karten ein. Vor allem beschäftige ich  mich sehr viel mit der Standardisierung.


Arbeitest du eigentlich lieber im Büro oder im Home Office?


Ich arbeite eigentlich lieber im Büro, um eben auch viel einfacher und schneller mit den Kollegen ins Gespräch zu kommen. Mein Thema hat ja viele Verknüpfungen mit anderen Abteilungen oder anderen Projekten.


Sag mal, gibt es etwas, das Dich an Deiner Arbeit nervt?


Manchmal kommt man sich ein bisschen machtlos vor, wenn man versucht lange etablierte Vorgehensweisen zu verändern.


Wo liegen Deiner Meinung nach die größten Herausforderungen für die Brandschutzbranche?


Die größte Herausforderung und das gilt nicht nur für Berlin, sondern deutschlandweit, wahrscheinlich sogar international, ist doch, dass einfach immer weniger Einsatzkräfte oder potentielle Einsatzkräfte nachkommen. Aber gleichzeitig nehmen Anzahl und Komplexität der Einsätze zu. Es muss also mehr absolviert werden in weniger Zeit und mit weniger Leuten. Hier können digitale Hilfsmittel unterstützen, zum Beispiel GIS. Wenn ich als Einsatzkraft oder als Führungskraft in kurzer Zeit einen besseren Einblick von dem Ort und von der Einsatzstelle bekomme, kann ich ja schnellere, bessere Entscheidungen treffen und so wiederum den Einsatz effizienter gestalten.


Wer sollte sich bei hhpberlin bewerben?


Wer Interesse daran hat, neue Themen mit Potenzial zu bearbeiten und zu entwickeln, ist bei hhpberlin auf jeden Fall genau richtig, weil man hier diese Freiheit bekommt.

 

Und wer würde bei hhpberlin eher nicht glücklich werden?


Wenn man der Meinung ist, alles muss so bleiben, wie es ist und sollte sich nicht verändern, wird man hier wahrscheinlich nicht zufrieden sein.


Danke, Arvid!


"Vor die Lage kommen" - Digitale Einsatzpläne Webinar mit Arvid Nestler am 20. März 2024








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