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AutorenbildChristoph Pape

Wir sind hhpberlin: Christoph Klinzmann

Wir haben uns mit Christoph darüber unterhalten, bei welchen Projekten er auch nach 14 Jahren als Brandschützer noch dazulernt, wie er mit dem täglichen Stress umgeht und warum er es für eine entscheidende Aufgabe der Gesellschaft hält, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was mit unserem Gebäudebestand passiert.



Dr. Christoph Klinzmann ist seit 2009 für hhpberlin tätig und leitet seit 2013 die Hamburger Niederlassung. Neben seiner Tätigkeit als Prüfingenieur für Brandschutz erstellt er Brandschutzkonzepte für Sonderbauten. Zudem ist er spezialisiert auf den Einsatz von Ingenieurmethoden.



Hallo Christoph, warum hast du dich für eine Karriere im Brandschutz entschieden?


Ich habe Bauingenieurwesen studiert und einer der Namensgeber der hhpberlin, Herr Professor Hosser, hat bei uns im 6. Semester Massivbau gelesen. Am Ende des Semesters hat er im Rahmen einer Vorstellungsveranstaltung, erzählt, was er sonst so macht: Brandschutz. Das hat mich fasziniert und ich habe mich für die entsprechende Vertiefung entschieden. Das war der Grundstein für meine Tätigkeit in diesem Bereich.



Und wie sah dein weiterer Weg aus?


Zunächst habe ich im Rahmen des Studiums am Lehrstuhl gearbeitet, meine Diplomarbeit dort geschrieben und dann auch dort promoviert. Nach einem Jahr Post-Doc bin ich direkt zu hhpberlin gekommen.



Warum hast du dich für hhpberlin entschieden?


Wir haben damals natürlich alle immer schon auf hhpberlin geschaut. Die hatten nicht nur tolle Projekte und waren ein cooler Arbeitgeber, sondern standen auch wissenschaftlich für Innovation. Das habe ich immer wieder auf den Braunschweiger Brandschutztagen gesehen, auf denen viele verschiedene Kollegen von hhpberlin Vorträge gehalten haben. Und schließlich hat mich ein alter Kollege von mir, den ich aus dem Institut kannte, gefragt, ob ich nicht bei hhpberlin arbeiten möchte. Das war Professor Zehfuß.



Wann war das? Du bist ja inzwischen schon eine ganze Weile dabei.


Ja, das war Ende 2008. ich bin inzwischen seit 14 Jahren bei hhpberlin.



Wie kann man sich deinen typischen Arbeitsalltag vorstellen?


Gibt es den? Das Spannende ist ja, dass es „typisch“ eigentlich gar nicht gibt.

Ich beschäftige mich sehr viel mit der Beantwortung von unterschiedlichen Anfragen und E-Mails zu den verschiedenen Projekten. Wir versuchen, mit Planern und Kunden gemeinsame Lösungen für Brandschutzprobleme finden, diese mit Behörden abzustimmen und zu diskutieren, was genehmigungsfähig ist oder eben nicht. Ich bin Vermittler zwischen Bauaufsicht und dem Kunden. Ich denke, so lässt sich meine Tätigkeit ganz gut beschreiben.



Kannst du dich noch an dein allererstes Projekt bei hhpberlin erinnern?


Natürlich, auf jeden Fall. Mein allererstes Projekt war ein kleiner Teil eines spektakulären Hochhauses gegenüber der Gedächtniskirche in Berlin. Das war auch gleichzeitig mein erstes Hochhausprojekt .



Bei welchen der vielen Projekte, die du in den letzten Jahren bearbeitet hast, hast du am meisten gelernt?


Da gibt es tatsächlich zwei Projekte. 2011 hat mich Margot Ehrlicher in ein Projekt geholt: ein großes Einkaufszentrum mit Wohnbebauung und Parkgarage in Stuttgart. Ich habe vor allem von der Verantwortlichen bei der Bauaufsicht, die ein sehr großes Wissen über das Bauordnungsrecht im Allgemeinen und den Anforderungen zum Brandschutz hatte, viel gelernt. Vor allem auch darüber, wie man argumentiert, wie man mit Komplexität umgeht und wie man viele verschiedene Fragestellungen handhabt. Das zweite Projekt ist das FOUR in Frankfurt. Auch hier ist es die unheimliche Komplexität, die mich fordert und begeistert: von kleinsten bauordnungrechtlich relevanten Fragen bis hin zu schwierigen, bautechnischen Herausforderungen ist die Bandbreite bei diesem Projekt einfach riesig. Hier lerne ich ständig dazu, selbst nach 14 Jahren im Brandschutz.



Gibt es auch etwas, das dich an deiner Arbeit nervt?


Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das nicht so ist. Oft plant man morgens, was im Laufe des Tages erledigt werden soll. Am Abend stellt man dann fest: gar nichts geschafft, weil so viele Anfragen von Kunden und anderen Projektbeteiligten kamen, die schnell bearbeitet werden mussten und von denen man morgens noch gar nichts wusste. Ich kann den eigenen Tagesablauf also nicht immer so planen, wie ich das gerne würde. Das ist oft mit Stress verbunden, aber ich habe im Lauf der Jahre gelernt, damit umzugehen.



Arbeitest du lieber im Büro oder im Home-Office?


Das hängt tatsächlich davon ab, was ich mir an dem jeweiligen Tag vorgenommen habe. Wenn ich ganz fokussiert Dinge abarbeiten möchte, tue ich das lieber im Home-Office. Aber ich bin sehr gern im Büro. Wegen der vielen Menschen und dem persönlichen Austausch.



Gutes Stichwort: welche Rolle spielt Teamarbeit im Brandschutz?


Eine ziemlich Entscheidende. Selbst bei kleineren Projekten haben wir immer Gegenleser, um die Qualität unserer Arbeit zu gewährleisten. bei größeren Projekten ist die Arbeit im Team natürlich unerlässlich. Hier gibt es so viele verschiedene Anforderungen an Fähigkeiten, an Wissen, an Stärken. Wir können nur im Team erfolgreich sein.



Gibt es auch etwas, das dich an hhpberlin stört?


Ich bin inzwischen so lange dabei, dass ich mit den Prozessen und Veränderungen gut umgehen kann. Wie gesagt, manchmal sind die Arbeitsbelastung und der Druck sehr hoch, aber mir macht die Arbeit Spaß und ich arbeite unheimlich gern mit den tollen Menschen hier zusammen. Also nein: es stört mich nichts an hhpberlin.



Was siehst du als die wesentlichen Herausforderungen für den Brandschutz der Zukunft? Wie wird sich die Rolle der Brandschützer verändern müssen?


Ich denke vor allem, dass sich der Markt verändern wird, und dass wir unsere Tätigkeit daran anpassen werden. Vielleicht brauchen wir in Zukunft weniger Bürogebäude und weniger Shoppingcenter. Auch in der Industrie wird sich sicherlich vieles verändern und damit die Ansprüche an Gebäude.

Wir als Gesellschaft haben die Aufgabe, uns damit auseinander zu setzen, was wir mit unserem Gebäudebestand machen. Ich glaube, viele haben bereits erkannt, dass wir nicht einfach alles abreißen und an gleicher Stelle ein Gebäude mit ähnlicher oder gleicher Nutzung neu bauen sollten. Dementsprechend ist es eine große Herausforderung, sich mit dem Bau im Bestand auch unter Brandschutzgesichtspunkten zu beschäftigen. Darüber hinaus werden nachhaltige Baustoffe von zunehmender Bedeutung sein. Hier haben wir als hhpberlin schon ein großes Know-how und Kompetenzen , z.B. bei dem Thema Holzbau oder Fassadenbegrünung. Und wir bauen diese und andere Themen weiter auf.

Die Rolle des Brandschutzingenieur wird eine kreative bleiben. Wir suchen nach Sonderlösungen abseits des Standards.



Wer sollte sich bei hhpberlin bewerben?

Jeder, der kreativ denken möchte und abseits von Standardlösungen innovativen Brandschutz machen möchte. Für den ein geregelter Tagesablauf nicht das entscheidende Kriterium ist.

Wer unbedingt schon morgens sicher sein muss, was er bis zum Abend erledigt haben wird, der wird vermutlich eher frustriert sein.


Danke Dir, Christoph


 







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